Das Wetter war herrlich: schönster Sonnenschein und blauer Himmel. - Wahrscheinlich auch ein Grund, weshalb es so viele Besucher auf den Markt trieb. Hatten wir angenommen, die Großstädter gehen es sicherlich etwas gemütlicher an einem Sonntagmorgen an, wurden wir eines Besseren gelehrt!
Enges Gedränge auf den schmalen Gängen zwischen den einzelnen Ständen, an welche frau nur unter angestrengtem Körpereinsatz herantreten konnte! Nichts für Schüchterne. Und scheinbar gehen auf solch' einem Markt sämtliche Umgangs- und Höflichkeitsformen verloren...
(Ehrlich, ich war enttäuscht...)
Während ich nur für mich den Weg freischlagen musste, hatte es Anja schon schwerer, hatte sie doch den Sohnemann im Tuch.
Und selbst wenn frau es tatsächlich schaffte, an einen Stand zu kommen, in Streichelnähe der Stoffe, wurde sie fast von der Vielzahl erschlagen oder kam nicht zum Zuge! Und mit Stoffballen um mich schlagen, liegt mir eher weniger...
So war es eher weniger verwunderlich, dass wir nach einer Stunde, in welcher wir uns durchaus einen Überblick verschaffen konnten, nahezu fluchtartig Potsdam verließen!
Fast ein wenig gnatzig kehrten wir dafür in Werder in einem kleinen und geschmackvollen Lokal ein, einer Creperie mit dem verlockenden Namen "Zum dicken Engel". :-)
Dort saßen wir dann in der Sonne, tranken Milchkaffee und heiße Schokolade zu leckeren Crepes und ließen die Eindrücke etwas von uns abfallen. Für mich der weitaus angenehmere Teil des Vorhabens "Stoffmarkt"...
Ob ich geheilt bin? Hm, gerade jetzt würde ich es bejahen... ;-)
(Deshalb kann ich aber dennoch eine kleine Ausbeute vorweisen, im Gegensatz zu Anja, die aus Sorge ums Kind das Gedränge lieber mied...)
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